Hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
Zusammen mit blocher partners haben wir ein ganzheitliches Konzept für die neue Heideseeschule / Heidewaldschule entwickelt. Der Schul- und Sportcampus versteht sich als ein Ort, der Bildung, Bewegung und Begegnung miteinander verbindet, eingebettet in die Landschaft des Dahme-Spreewalds und tief verwurzelt in der Region.
Leitidee: Ein Lern- und Lebensort mit Identität
Unser Entwurf für die neue Oberschule in Friedersdorf verfolgt das Ziel, Architektur und Landschaft zu einem identitätsstiftenden Ort zu verschmelzen. Statt eines anonymen Schulgebäudes entsteht ein Campus, der das regionale Erbe aufgreift und neu interpretiert.
Die Baukörper sind zweigeschossig gegliedert, um Maßstäblichkeit zu wahren und sich harmonisch in die Umgebung einzufügen. Mit modernen Interpretationen von Sattel- und Sheddächern knüpfen wir an vertraute Bauformen an und verleihen ihnen einen zeitgemäßen Ausdruck. Drei Hauptbaukörper orientieren sich am Prinzip des Dreiseithofes – einer Form, die Gemeinschaft stiftet und Offenheit schafft.
Landschaft und Freiraum als integraler Bestandteil
Die Freianlagen sind nicht nachträgliches Beiwerk, sondern von Beginn an Teil des Gesamtkonzeptes. Wie Kanäle die Seen Brandenburgs verbinden, durchziehen organische Wege das Gelände und vernetzen die einzelnen Funktionsbereiche. Die angrenzenden Wälder werden bewusst in den Campus hineingezogen – Wege und Umgänge erinnern an einen Baumwipfelpfad und erzeugen ein besonderes Naturerlebnis.
Der Freiraum ist zugleich Lernraum: Plätze für Rückzug, Kommunikation und Bewegung ergänzen sich. Besonders die Sportanlagen sind integraler Bestandteil. Die Laufbahn ist direkt mit der Halle verbunden, wodurch sich vielfältige Nutzungsmöglichkeiten ergeben. Drinnen und draußen verschmelzen, Bewegung wird selbstverständlich Teil des schulischen Alltags.
Nachhaltigkeit als Grundprinzip
Ein zentrales Anliegen war es, den Campus ökologisch und klimaresilient zu gestalten:
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- Energie: Versorgung über regenerative Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und natürliche Lüftungskonzepte.
- Wasser: Trennsysteme, Regenwassernutzung und Versickerung über Mulden-Rigolen-Systeme.
- Materialien: Vorfertigung in Holzbauweise, ressourcenschonend und wiederverwertbar.
- Biodiversität: Aufforstung zu einem Heidewaldbiotop, Biodiversitätsdächer mit Nistkästen, Sandflächen und Wasserzonen.
Das Ergebnis ist ein zukunftsweisendes Beispiel dafür, wie Bildungsbauten nicht nur funktional, sondern auch ökologisch wertvoll sein können.
Architektur für Licht, Luft und Begegnung
Die Architektur lebt vom Pavilloncharakter: Großzügige Fenster, offene Höfe und durchlässige Fassaden sorgen für viel Tageslicht, gute Luftzirkulation und einen direkten Bezug zur Natur. Balkone und Dachüberstände bieten Schutz vor Überhitzung und Witterung, fördern das Mikroklima und verlängern die Nutzbarkeit der Außenflächen.
So entsteht eine helle, freundliche und offene Atmosphäre – ein Lernumfeld, das Kommunikation, Gemeinschaft und Kreativität fördert.
Fazit
Mit dem Wettbewerbsbeitrag zur Heideseeschule / Heidewaldschule zeigen wir, wie Bildungsbauten, Sportanlagen und Landschaftsarchitektur zu einem starken Gesamtkonzept verschmelzen können. Entstanden ist ein Entwurf, der Identität stiftet, Gemeinschaft fördert und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt – ein Campus, der gleichermaßen für Schüler:innen, Lehrkräfte und die gesamte Gemeinde gedacht ist.
Gesamtkonzept
Lageplan